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Neues vom rbb

Walter-Serner-Preis 2024 ausgelobt

radio3 vom rbb und Literaturhaus Berlin loben den Walter-Serner-Preis 2024 aus. In diesem Jahr soll sich alles um Wendepunkte drehen.

Autorinnen und Autoren sind herzlich eingeladen, sich bis zum 14. Oktober mit unveröffentlichten Kurzgeschichten zu diesem Thema zu bewerben. Es gilt das Datum des Eingangs.

Walter Serners Schreiben stand selbst an einem historischen Wendepunkt, mit seinem Dada-Manifest "Letzte Lockerung" (1918/1919) gehörte er zu den Erneuerern der Literatur.

Und auch die Biographie von Walter Serner war von zahlreichen Umschwüngen geprägt: Er konvertierte zum Katholizismus, nannte sich von Seligmann zu Serner um, verhalf mit falschen Attesten jungen Männern zur Flucht vor dem Militärdienst, floh selbst in die Schweiz, zog sich aus der Öffentlichkeit zurück und musste allein in Zürich 17-mal die Wohnung wechseln.

Die Jury sucht in diesem Jahr Texte, die sich mit Umbrüchen beschäftigen innerhalb der eigenen Biographie, aufgrund des Zeitalters, gesellschaftlicher Diskurse oder politischer Verschiebungen.

Über die Gewinnerinnen und Gewinner entscheiden die fünf Jurymitglieder Nadine Kreuzahler und Anne-Dore Krohn vom rbb, Janika Gelinek und Sonja Longolius vom Literaturhaus Berlin sowie eine Gastjurorin/ein Gastjuror.

Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert, die Verleihung wird am 3. Dezember um 19.00 Uhr im "Studio 14" des rbb in Berlin stattfinden und live auf radio3 übertragen, inklusive der Lesung der Gewinnergeschichte.

Die eingereichten Kurzgeschichten sollen als PDF-Datei an folgende Adresse gesendet werden: walter-serner-preis@radiodrei.de

Die Geschichte darf maximal 15.000 Zeichen haben, inklusive Leerzeichen. Der Name der Autorin/des Autors, Kontaktdaten (E-Mail, Telefon, Anschrift) und eine Kurzbiografie sollen nicht auf dem Manuskript selbst, sondern in einer separaten PDF-Datei vermerkt sein. So kann eine anonymisierte Entscheidung durch die Jury gewährleistet werden.

Die eingereichten Manuskripte werden nicht zurückgeschickt, sondern unter Berücksichtigung des Datenschutzes nach Beendigung des Wettbewerbs vernichtet.

Von der Teilnahme ausgeschlossen sind festangestellte oder ständig beschäftigte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) sowie des Literaturhauses Berlin.

Walter Serner wurde 1889 in Karlsbad geboren. Er schrieb u.a. "Letzte Lockerung. Ein Handbrevier für Hochstapler" und "Die Tigerin". 1942 wurde er aus Prag nach Theresienstadt deportiert und von dort weiter in den Wald von Bikernieki bei Riga, wo er am 23. August 1942 mit seiner Frau Dorothea ermordet wurde. Der Preis soll an sein Leben und Wirken erinnern.

Den Walter-Serner-Preis für Kurzgeschichten gibt es seit Mitte der 1970er Jahre. Seit 1996 ist der Preis dotiert und wird gemeinsam vom rbb und dem Literaturhaus Berlin ausgeschrieben und verliehen.